Michael Hesemann, Historiker und Autor
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Im Dienste der Kirche




Ich gebe zu, ich bin erblich vorbelastet. Mein Urgroßonkel Adolf Hesemann gründete 1921 eine Stiftung, die es seitdem einer Reihe junger Katholiken aus seiner Heimatstadt Neuss ermöglichte, (auch in Rom) Theologie zu studieren, mein Vater wuchs auf im Klosterinternat von Mariä Einsiedeln in der Schweiz und war fasziniert von der Hauskapelle im Schloss Guggi meiner Großmutter in Luzern, deren Cousin, Hans Schnyder von Wartensee, ein Offizier der Schweizergarde war und zu deren Ahnen ein Fürstbischof von Basel zählte. Mein Elternhaus war reicher an sakraler Kunst als so manches Pfarrhaus. 

So lag es nahe, dass auch ich nach meiner hl. Erstkommunion 1973 in den Ministrantendienst meiner Heimatpfarrei Hl. Dreikönige in Neuss trat, auch Mitglied der Katholischen Jungen Gemeinde (KJG) wurde. Als Papst Johannes Paul II. im November 1980 nach Köln kam, fuhren wir mit den Messdienern hin - und ich hatte, mit 16 Jahren, meine erste (entfernte) Begegnung mit diesem großen Papst.

Trotzdem ging ich zunächst andere Wege, studierte Geschichte und Volkskunde in der Diaspora, nämlich in Göttingen. So dauerte es bis zu meiner Umsiedelung nach Bayern 1988, dass ich meinen Glauben intensiver entdeckte. Noch im selben Jahr pilgerte ich nach Heroldsbach und betete zur Gottesmutter, sie möge mir für meine Zukunft den Weg weisen; ich war gerade dabei, mein Studium zu beenden. 1994, ich war zwischenzeitlich Chefredakteur eines populärwissenschaftlichen Magazins, wiederholte ich dieses Gebet an einem weiteren Gnadenort, nämlich in Guadalupe/Mexiko. Dann ging alles sehr schnell. Im nächsten Jahr traf ich eher "zufällig" - den einen im TV-Studio, den anderen im Flugzeug - zwei Geistliche, die mich fortan auf meinen Weg begleiteten: Msgr. Dr. Corrado Balducci von der Kongregation zur Evangelisierung der Völker und Pater Louis Thevalakara von der Glaubenskongregation. Sie führten mich in die Welt des Vatikans, der römischen Kurie, ein. 


Mit Msgr. Corrado Balducci (+ 2008), Pater Louis Thevalakara (rechts)

Ich recherchierte und schrieb ein Buch über die Erscheinungen von Fatima, in denen ich Gottes machtvollsten Eingriff in die Geschichte des 20. Jahrhunderts erkannte. Ich erwarb, ursprünglich als Geburtstagsgeschenk für meinen Vater gedacht, 1995 in einem Münchner Antiquitätengeschäft ein Barockreliquiar mit einer Kreuzpartikel und begann, die Geschichte der Kreuzreliquie zu recherchieren. So kam ich in die Basilika di Santa Croce in Gerusalemme, Rom, entdeckte für mich die Kreuzesinschrift, beschloss, sie zu untersuchen - und durfte 1998 meinen Bericht Papst Johannes Paul II. persönlich nach einer Morgenmesse in seiner Privatkapelle übergeben. 



Dann kam das "Heilige Jahr" 2000, das die entscheidende Wende in meinem Leben sein würde. Ich beschloß, in dieser Zeit so oft wie möglich nach Rom zu kommen. Weihnachten nahm ich an der Eröffnungsfeier im Petersdom teil, im März fuhr ich mit Papst Johannes Paul II. nach Israel, im Mai nach Fatima, im Juni begleitete ich die Veröffentlichung des "Dritten Geheimnisses von Fatima", interviewte Erzbischof Tarcisio Bertone (den späteren Kardinalsstaatssekretär), während ein junger Mitarbeiter der Glaubenskongregation, Msgr. Georg Gänswein (heute Erzbischof) übersetzte. Seit 1998 war ich als Journalist beim Pressesaal des Heiligen Stuhls akkreditiert. Bei der Heiligjahrfeier der Journalisten im Juni 2000  im Beisein des Papstes aber wollte ich aufhören, "halbe Sachen" zu machen: Im Gebet erklärte ich mich bereit, fortan der Neuevangelisierung Europas zu dienen, dem großen Projekt Johannes Pauls II., wenn der Herr den Weg dafür ebnen würde. Und so geschah es: Innerhalb von sechs Wochen befand ich mich in einer Situation (geplanter Kurswechsel der Verlegerin), die mich geradezu zwang, meine Kündigung als Chefredakteur einzureichen, während neue Aufgaben und Buchprojekte auf mich warteten. Bis heute bereute ich keinen einzigen Tag, diesen Schritt gemacht zu haben.

Fortan widmete ich mich der Untersuchung, Dokumentation und Verbreitung der großen Traditionen des christlichen Europas, der Kirchengeschichte und der Verteidigung von Papst und Kirche. Schon meine Studie zum Titulus Crucis hatte in Kirchenkreisen für Aufsehen gesorgt, mich in Spanien mit den Gralsrittern in Kontakt gebracht, deren Tradition als nächstes auf meiner "Agenda" stand. Meine Arbeit zum Heiligen Gral, der Reliquie des Abendmahlskelches (Santo Caliz), der in der Kathedrale von Valencia verehrt wird, wurde durch TV-Beiträge in den USA und Spanien sowie im deutschsprachigen Raum bekannt, wo 2003 mein Buch "Die Entdeckung des Heiligen Grals" erschien. In Valencia befand man mich für würdig, als "Caballero de Honor" ("Ehrenritter") in die Schar der Gralsritter ("Caballeros del Santo Caliz") aufgenommen zu werden, eine Ehre, die ich mit Papst Johannes Paul II. und 2006 mit Papst Benedikt XVI. teilte. Bei meiner Investitur schwor ich (wie jeder Gralsritter) Treue zum Papst, Verehrung der Heiligen Eucharistie und Verbreitung der Verehrung des hl. Grals. 



Ich bin "papsttreu", früher hätte man gesagt: ultramontan. Ich bin kein Freund deutscher kirchlicher Sonderwege, sondern folge dem von Christus eingesetzten päpstlichen Lehramt. Dabei bin ich kein "Traditionalist", auch wenn ich kirchliche Traditionen schätze; ich stehe in der Tradition auch des 2. Vatikanischen Konzils (wobei ich einer "Hermeneutik der Kontinuität" folge). Ich besuche die hl. Messe gewöhnlich im Novus Ordo, obwohl ich den "außergewöhnlichen Ritus" sehr schätze. Ich stehe dem "Forum deutscher Katholiken" nahe, nicht dem ZdK, das mir zu angepasst an den Zeitgeist ist. In keinem Papst und in keiner Theologie fand ich meinen persönlichen Glauben so wunderbar repräsentiert wie in Benedikt XVI., den ich für einen der größten Kirchenlehrer der Neuzeit halte. Die acht Jahre seines Pontifikats betrachte ich als das "goldene Zeitalter" der nachkonziliaren Kirche.

Als eine der wichtigsten Errungenschaften des Konzils betracht eich die Aussöhnung mit unseren "älteren Brüdern", dem Judentum. So vertrete ich  seit 2009 die Stiftung "Pave the Way Foundation" des amerikanischen Juden Gary Krupp, die sich um eine Aussöhnung von Juden und Katholiken bemüht. Ein weiteres wichtiges Anliegen ist mir die Ökumene, die Versöhnung der Kirchen in apostolischer Sukzession.


Beim Dialog mit Vertretern des Judentums im vatikanischen Staatssekretariat; mit US-Präsidentschaftskandidat Newt Gingrich und seiner Gattin Callista.

Als katholischer Autor sehe ich es als Teil meiner Verantwortung, in Kirche und Gesellschaft meine Stimme zu erheben und mitzugestalten. Ich stehe in der Tradition des christlichen Abendlandes und möchte dieses vor dem relativistischen Zeitgeist, aber auch vor einer schleichenden Islamisierung bewahren, denn ich halte die Errungenschaften unserer Zivilisation, zu denen die Menschenrechte gehören, für wegweisend für die ganze Menschheit. Papst und Kirche verteidige ich vor Angriffen aus den Reihen der Säkularen, aber auch der Modernisten. 

In den letzten Jahren wurde ich immer wieder als Redner vom Forum Deutscher Katholiken, der von mir sehr geschätzten Stiftung Kirche in Not, von diversen kirchlichen Institutionen und, zuletzt, vom Vizepräsidenten des Europäischen Parlamentes eingeladen. Einige meiner Redetexte, die immer auch Positionsbestimmungen und Appelle sind, finden Sie im Anhang.



2007 antwortete ich als Historiker auf die "schwarzen Legenden", die "Mythen, Lügen und Legenden um die Kirchengeschichte", die von Kirchengegnern wie dem Romanautoren Dan Brown verbreitet wurden, um die Kirche zu diskreditieren. Seitdem werde ich von kirchlichen Bildungswerken eingeladen, um diese Verzerrungen der historischen Wirklichkeit richtig zu stellen. Das Bistum Regensburg lud mich ein, seine Diakone in dieser Frage zu unterrichten. Zudem äußerte ich mich immer wieder öffentlich, etwa als ein Film oder ein Musical über die vermeintliche "Päpstin Johanna" uraufgeführt wurde oder wenn es um angebliche "geheime Evangelien", die Templeroder die Kreuzzüge geht.


Bei der Veröffentlichung der Templerakten des Vatikans; Besprechung auf dem Balkon des Staatssekretariats 

Die heftigen Angriffe auf Papst Benedikt XVI. führten 2010 dazu, dass beherzte Katholiken die Initiative "Deutschland pro Papa" aus der Taufe hoben, der ich mich spontan als Gründungsmitglied anschloß. So sprach ich auf Kundgebungen des Vereins in Köln, München, Karlsruhe und Berlin. Auch in diversen Büchern bemühte ich mich, das Band der Gläubigen zum Nachfolger Petri zu stärken. 


Mit Papst em. Benedikt XVI. im Januar 2014; mit Erzbischof Dr. Gänswein im Januar 2013

So verfasste ich schon 2005, zusammen mit meiner heutigen Verlobten Yuliya Tkachova, das Buch "Benedetto!", das den neuen Papst Benedikt XVI. pünktlich zum Weltjugendtag in Köln jungen Katholiken vorstellen sollte; es sollte zum Grundstein für die "Generation Benedikt" werden.


Bei Kardinal Stanislaus Dziwisz, Ex-Sekretär Johannes Pauls II., in Krakau (mit P. Louis Thevalakara und Yuliya Tkachova); bei einer Pressekonferenz mit Joachim Kard. Meisner, Prof. G.Fanti und Dr. Peter Frhr. von Fürstenberg

2011 schrieb ich, zusammen mit Papstfotograf Arturo Mari, an einer Biografie Johannes Pauls II., die diesen Giganten der Kirchengeschichte, dem auch ich so viel zu verdanken habe, anläßlich seiner Seligsprechung würdigen sollte.

Im gleichen Jahr entstand aus einer Reihe von Interviews mit Hwst. Hr. Prälat Dr. Georg Ratzinger die wohl persönlichste Biografie Benedikts XVI., "Mein Bruder, der Papst". Sie wurde seitdem in zwölf Sprachen übersetzt und weltweit zum Bestseller.


Mit Hwst. Hr. Prälat Dr. Georg Ratzinger beim Interview, bei der Buchpremiere im Institut Papst Benedikt XVI. in Regensburg

Ebenfalls 2011 folgte ich Benedikt XVI. auf seiner historischen Deutschlandreise und gab das einzige Buch heraus, das seine Predigten und Ansprachen in voller Länge dokumentierte.



2013 verfolgte ich die letzten Wochen Benedikts XVI., das Konklave und die ersten Schritte des neuen Papstes vor Ort in Rom. In Argentinien interviewte ich Papstschwester Maria Elena Bergoglio und die engsten Freunde und Wegbegleiter des Bergoglio-Papstes, um mit "Papst Franziskus" nach diversen "Schnellschüssen" meiner Kollegen die erste vor Ort recherchierte Papstbiografie herauszugeben.


Mit Rabbi Abraham Skorka, Co-Autor und Freund von Papst Franziskus; am Geburtshaus des Papstes; mit Papstschwester Maria Elena Bergoglio

Meine Aktivitäten im Dienst des Papsttums öffneten mir nicht nur in Rom einige Türen, sie führten auch zu bislang zwölf persönlichen Audienzen bei Johannes Paul II., Benedikt XVI. und Franziskus. Jede dieser Begegnungen bereichert mich zutiefst und inspirierte mich zu neuen Aktivitäten im Dienste der Kirche.


Bei einem Empfang für Mitglieder der Görres-Gesellschaft in der deutschen Vatikanbotschaft; mit Kollegen (in der Mitte Matthias Matussek) bei Erzbischof Dr. Gänswein