Michael Hesemann, Historiker und Autor
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Unser Wahlspruch, unsere Mission

Vortrag von Cfr. Dr. h.c. Michael Hesemann, OEBDC,
Historiker, Düsseldorf
auf der Jubiläumsinvestitur des Ritterordens der Gottesmutter von Jasna Gora
am 18. November 2017
in der Kapelle des Pilgerhauses Johannes Pauls II. im Heiligtum von Jasna Gora, Tschenstochau/Polen:


 
„Instaurare omnia in Christo, cum Maria matre eius“ ist bekanntlich der Wahlspruch unseres Ritterordens. Doch was hat er für eine Bedeutung und wie können wir diesem Motto gerecht werden, wie können wir ihm folgen? Was überhaupt bedeutet es, ein Ritter der Gottesmutter zu sein?

Zunächst einmal verbindet uns dieser Wahlspruch mit einem der großen Päpste des 20. Jahrhunderts, Pius X. (1835-1914; Pontifikat seit 1903), der 1954 von Papst Pius XII. (1939-1958) heiliggesprochen wurde. Giuseppe Melchiore Sarto, so sein bürgerlicher Name, wurde in Riesi bei Treviso im damals noch österreichischen Teil des Veneto als zweites von zehn Kindern in kleinen Verhältnissen geboren. Trotz ihrer Armut legten seine Eltern Wert auf die Ausbildung ihrer Kinder und schickten ihn jeden Tag zu Fuß zu der 6 km entfernten Schule. Seine steile Karriere begann als Landpfarrer, bevor er zunächst zum Bischof von Mantua geweiht, dann zum Erzbischof und Patriarchen von Venedig ernannt wurde. In beiden Fällen benötigte er eine päpstliche Dispens, da er nie promoviert hatte; er war vor Franziskus der letzte Papst ohne Doktorgrad. Gemein mit Franziskus hatte er auch den Traum von einer armen Kirche. „Ich wurde arm geboren, ich lebte in Armut, ich möchte arm sterben“, schrieb er in sein Testament. Er trug auch als Papst stets nur sein einfaches, vergoldetes Bischofskreuz. Er rang um den Frieden und starb an gebrochenem Herzen, als der erste Weltkrieg, den er nicht verhindern konnte, ausbrach. Doch obwohl er ein Papst aus dem einfachen Volk war, ein Purist und ein Befürworter einer armen Kirche, stand seine Reform, die er mit seinem Papstmotto ankündigte, ganz im Zeichen einer konservativen Erneuerung. Er setzte ganz auf die Volksfrömmigkeit, reformierte den Katechismus und das Breviergebet und propagierte die Eucharistische Anbetung. Er ließ Kinder früher zur hl. Kommunion zu und ermunterte zu ihrem regelmäßigen Empfang, was ihm den Titel „Der Papst des Altarsakramentes“ eintrug. Er erneuerte und kodifizierte das Kirchenrecht. Und er bekämpfte die Irrlehre des Modernismus, förderte den Thomismus und lehrte die „Vereinigung von Vernunft und Offenbarung“ als  Antwort auf den Materialismus der Aufklärung. Sein Wahlspruch stand also dafür, die Kirche durch eine Besinnung auf das Wesentliche im Kampf gegen die Einflüsse der Moderne zu stärken.



Der zweite Teil unseres Mottos, „cum Maria matre eius“ zeichnet uns als dezidiert marianischen Ritterorden aus. Und das führt uns zu einem zweiten großen Heiligen des 20. Jahrhunderts, der noch dazu aus Polen stammte und mit dem Heiligtum von Jasna Gora eng verbunden war, Pater Maximilian Kolbe.

Kolbe, Sohn eines deutschstämmigen Webers und einer polnischen Mutter, war 1910 nach einer Marienerscheinung in den Franziskanerorden eingetreten. Als er 1917 in Rom Theologie studierte, wurde er Zeuge der 200-Jahrfeier der Freimaurer, die in einer satanistischen Prozession zum Petersplatz gipfelte. Die Logenbrüder trugen ein Banner mit der Aufschrift „Satan muss im Vatikan regieren und der Papst sein Sklave sein“, das den Erzengel Michael in den Klauen des Dämons zeigte. Dazu sangen sie die Satanshymne des italienischen Dichters, Freimaurers und Literatur-Nobelpreisträgers Giosué Carducci: „Der Wind trägt Deinen immer lauter werdenden Ruf: Das Neue Zeitalter dämmert, Deine Zeit ist gekommen. Und schon erzittern Mitren und Kronen, in den Klöstern erwacht die Rebellion.“ Erschüttert von dem blasphemischen Spektakel beschloss Kolbe, zusammen mit sechs Mitbrüdern, gegen den „Kampfbund Satans“, die Freimaurerei, eine marianische Ritterschaft ins Leben zu rufen. So hob er am 16. Oktober 1917, vor fast genau hundert Jahren also, nur drei Tage nach der letzten Marienerscheinung und dem spektakulären Sonnenwunder von Fatima und neun Tage vor dem Ausbruch der Oktoberrevolution in St. Petersburg, die „Militia Immaculatae“, also die „Ritterschaft der Immaculata“ aus der Taufe. Ihr Ziel war, durch das tägliche Gebet, das Tragen und die Verbreitung der „Wundertätigen Medaille“ und die Hingabe an die Gottesmutter die Bekehrung aller Häretiker und Schismatiker, vor allem der Freimaurer, zu erflehen. 1918 segnete Papst Benedikt XV. diese Initiative, die 1927 den kirchenrechtlichen Status einer „Erzbruderschaft“ erhielt. Zurück in Polen gründete Maximilian Kolbe in Niepokalanów ein katholisches Pressehaus, das auf einer Missionsreise nach Japan 1930 seinen ersten überseeischen Ableger ausgerechnet in Nagasaki bekam, wo 1945 die zweite Atombombe fiel. Hiroshima und Nagasaki waren übrigens die beiden Städte mit dem höchsten Anteil an  Katholiken in ganz Japan. Welch traurige Ironie der Geschichte, dass es der Freimaurer Truman war, der ihre nukleare Zerstörung befahl. Doch welch Wunder, dass ausgerechnet Kolbes Missionszentrum von der nuklearen Verwüstung verschont blieb, weil es auf der anderen Seite eines Berges lag, der die Druckwelle aufhielt.



Als Kolbe nach Polen zurückgekehrt war, hatte seine Zeitung, die er „Rycerz Niepokalanej“  („Ritter der Immaculata“) nannte, eine Auflage von 800.000 Exemplaren erreicht; weitere 65.000 Exemplare wurden in japanischer Sprache von Nagasaki aus vertrieben. Seine Stadt der Immaculata, Niepokalanow, war zu diesem Zeitpunkt mit rund 700 Mönchen bereits das größte Kloster der Welt.
Nach dem Einmarsch der Deutschen in Polen 1939 gewährte Pater Kolbe dort 2300 Juden und zahlreichen polnischen und ukrainischen Katholiken Zuflucht. Als die Nazis das 1941 entdeckten, wurde er verhaftet und in das Konzentrationslager Auschwitz gebracht. Dort sprang er ein, um einen unschuldigen Familienvater vor seiner Hinrichtung zu bewahren und starb nach vierzehntägiger Qual im berüchtigten „Hungerbunker“ des Lagers durch eine Giftspritze. Der Ritter der Gottesmutter wurde zum Märtyrer. 1982 wurde er von Papst Johannes Paul II. heiliggesprochen.

Doch natürlich griff auch Kolbe in seiner Initiative auf ältere Vorbilder marianischer Ritterschaften zurück. Sie führen uns ganz an die Anfänge des Ordensrittertums, in die Zeit der Kreuzzüge, und zu einem der größten Heiligen des Mittelalters, Bernhard von Clairvaux (1090-1153).

Bernhard war selbst Sohn eines Ritters und damit tief im ritterlichen Denken verwurzelt. Gleichzeitig aber war er der glühendste Marienverehrer seiner Zeit. 1112 trat er mit 30 Freunden und Verwandten in das Kloster Citeaux, das Mutterhaus des nach ihm benannten Zisterzienserordens, ein. Nur zwei Jahre später, mit 24, wurde er ausgesandt, um in der Champagne das Kloster Clairvaux zu gründen und sein erster Abt zu werden. Clairvaux, das sei nebenbei bemerkt, leitet seinen Namen vom lateinischen Clara Vallis (helles Tal) ab, so wie Jasna Gora der „leuchtende Berg“ (Clarus Mons) ist. Von Bernhards Clairvaux aus ging eine Erneuerung des klösterlichen Gemeinschaftslebens, ja selbst der Klosterarchitektur aus, die zum Instrument zur Verbreitung seiner Reformidee wurde. Mit bald 200 Mönchen und 500 Konversen wurde es zur geistigen Kaderschmiede seiner Zeit. Doch Bernhard beschränkte sich nicht darauf, aus dem hellen Tal in die Welt zu strahlen, er war auch ständig in ihr unterwegs. Als in der ganzen Christenheit geachtete Persönlichkeit schlichtete er weltliche Konflikte, unterstützte in wortgewaltigen Predigten die Kreuzzugsidee und begründete eine neue Christusmystik. Der „Doctor mellifluus“, der „Honigfließende Lehrer“ wie er aufgrund seiner eingängigen Predigten genannt wurde, galt als „letzter Kirchenvater“ und wurde 1830 zum Kirchenlehrer ernannt. Vor allem aber war er der „Doctor marianus“, der größte Mariologe und Marienverehrer seiner Zeit. Der letzte Vers des „Salve Regina“ soll aus seiner Feder stammen. Als ritterlich geprägter Mann übertrug er das Ideal der Minne – die platonische Liebe, die vor allem den unverbrüchlichen ritterlichen Dienst für eine Dame, die Unterwerfung unter ihren Willen und die Werbung um ihre Gunst bedeutete – auf Maria. Zudem pflanzte er eben diese Marienminne in das Herz einer neuen Bewegung, die gerade am Entstehen war, nämlich der Ordensritter.



20 Jahre nach der Eroberung Jerusalems, 1119, hatten acht junge Kreuzritter den Beschluss gefasst, das geistliche und das ritterliche Leben miteinander zu verbinden und eine Gemeinschaft von Rittern zu gründen, die wie ein Mönchorden lebt, aber ritterliche Aufgaben – hier: den Schutz der Pilger – übernimmt.  So entstand der Orden der „Armen Ritter Christi und des Tempels von Salomon zu Jerusalem“, (lat.: Pauperes commilitones Christi templique Salomonici Hierosalemitanis), kurz „Tempelritter“ genannt. Als sechs Jahre später Graf Hugo de Champagne dem Orden beitrat, gelang es ihm, seinen Freund Bernhard von Clairvaux für dessen Sache zu begeistern. So wurde der große Abt zum Fürsprecher des ersten geistlichen Ritterordens auf dem Konzil von Troyes 1127. In seiner „Lobrede auf die Tempelritter“ prangerte er das weltliche Rittertum als verderbt an und pries die Mönchritter als einzig wahre Streiter Christi. Damit inspirierte er nicht nur Tausende junger Männer, sich den Templern anzuschließen. Seine Initialzündung führte auch dazu, dass die 1048 zunächst von Kaufleuten aus Amalfi als reine Hospitalsbruderschaft gegründeten Johanniter gegen Mitte des 12. Jahrhunderts das Modell des Ritterordens übernahmen. Auch der 1189 als Hospitalbruderschaft gegründete Deutsche Orden wurde 1198 nach dem Vorbild der Templer zu einem geistlichen Ritterorden erweitert. Übrigens waren die Mäntel der Johanniter stets schwarz oder rot, die des Deutschen Ordens zunächst schwarz (erst 1220 erlaubte Papst Honorius auch den Deutschordensrittern das Tragen des weißen Mantels“), während allein der Ordensmantel der Templer von Anfang an weiß war (Regel 22: „Nur den Ordensrittern steht der weiße Mantel zu.“). Die 72 Artikel ihrer ursprünglichen Ordensregel waren wohl von Bernhard an den Lebensjahren der Gottesmutter orientiert, was schon auf eine dezidiert marianische Prägung hindeutet. Auch sonst waren die Templer für ihre besondere Marienverehrung bekannt. Insbesondere sollen sie sich für die Verehrung der „schwarzen Madonnen“ eingesetzt haben, die, wohl durch die Ikonen des Ostens inspiriert, jetzt aber der westlichen Frömmigkeit angepasst als Statuen im 12. und 13. Jahrhundert im Einflussgebiet des Ordens überall auftauchten.

Auch die beiden anderen Ritterorden waren bald dezidiert marianisch. Als sich die Johanniter nach der Vertreibung aus dem Heiligen Land 1306 auf der Insel Rhodos ansiedelten, fanden sie dort die Ikone der „schwarzen Madonna“ vom Berg Phileremos vor, die sie bald inbrünstig verehrten und die über die Jahrhunderte hinweg zu ihrer treuen Begleiterin wurde, bis sie die Wirren des Ersten Weltkrieges in ein Kloster in Montenegro führte. Ganz wie unsere Schwarze Madonna von Jasna Gora hielt man auch sie für ein Werk des Evangelisten Lukas. Der Deutsche Orden nannte sich von Anfang an „Brüder vom Deutschen Hospital St. Mariens in Jerusalem“. Noch heute gilt die Gottesmutter als seine Patronin, die den zahlreichen „Marienburgen“ des Ordens ihren Namen gab.

Man kann also mit Fug und Recht sagen, dass Ordensrittertum, schon durch den Einfluss Bernhards, von Anfang an und überall dezidiert marianisch war. Wie das weltliche Rittertum durch das Ideal der Minne, den Frauendienst, geprägt war, stand Ordensrittertum immer im Zeichen der Marienminne. Auch durch das Tragen des weißen Mantels mit dem achtspitzigen Kreuz bekennen wir uns zu dieser fast neunhundert Jahre alten Tradition. In unserem Fall aber ist es ganz dezidiert das Kreuz Mariens, die auch der achtzackige Stern repräsentiert.

Durch den Deutschen Orden, so kontrovers seine Geschichte auch bewertet werden darf, wurde zumindest die Idee eines christlich-marianischen Rittertums – wenn auch nicht gerade auf vorbildliche Weise – in  den Osten Europas getragen, zumal sein Hochmeister Albrecht von Brandenburg doch 1525 dem polnischen König Sigismund I. den Lehenseid leistete. Nur ein Jahrhundert später finden wir das erste schriftliche Zeugnis, das unseren Orden erwähnt. Am 5. Juli 1634 übermittelte Papst Urban VIII. dem polnischen König Ladislaus IV. Wasa in einer Bulle die neue Satzung des als ORDO EQUESTRIS IMMACULATAE DEIPARAE VIRGINIS bezeichneten Ritterordens. Schon damals wurde die Höchstzahl der Ritter auf 72 festgelegt, 7 geistlichen Würdenträgern und 65 Laien. Er sollte bis zu den Napoleonischen Kriegen 1807 bestehen, bevor er 1991, nach der Überwindung der kommunistischen Herrschaft, pünktlich zur Neugeburt Polens, neugegründet beziehungsweise reaktiviert wurde. Alle, die daran beteiligt waren, aus welchen Motiven auch immer, wurden zu Instrumenten der göttlichen Vorsehung, allen voran unser geliebter Dekan Pater Jan Nalaskowski, der damit konsequent an das große Erbe eines heiligen Bernhard von Clairvaux und eines heiligen Maximilian Kolbe anknüpfte, jener Männer also - dessen sollten wir uns stets bewusst sein - die neben dem heiligen Papst Johannes Paul II. die großen geistigen  Ahnherrn unseres Ordens sind.



War Bernhard von Clairvaux, wie gesagt, der geistliche Vater des christlichen Ordensrittertums, so war es Maximilian Kolbe, der ihm das Schwert aus der Hand nahm und durch den Rosenkranz und die wundertätige Medaille der Immaculata ersetze und damit vollends spiritualisierte. Dass diese Entwicklung, die Erneuerung des marianischen Rittertums, von Polen ausging, ist kein Zufall, ebenso wenig die Achse nach Rom. Und auch nicht, dass Kolbe seine Militia Immaculatae im Oktober 1917 ins Leben rief, also praktisch in der Geburtsstunde des Sowjetimperiums, während unser Orden gegründet wurde, als dieses gerade in Trümmern lag und Polen wieder frei war.

Wie eng das Netz der göttlichen Vorsehung das Geschehen dieses letzten Jahrhunderts der Fürsprache Mariens unterstellte, zeigte sich auch in den Ereignissen von Fatima, die ihren Abschluss am 13. Oktober 1917 fanden, nur wenige Tage vor der Gründung von Kolbes Ritterschaft. Im Juli zuvor hatte die Gottesmutter die drei Seherkinder bereits davor gewarnt, dass „Russland seine Irrlehren über die Welt verbreiten, Kriege und Verfolgungen der Kirche heraufbeschwören“ würde: „Die Guten werden gemartert werden, der Heilige Vater wird viel zu leiden haben, verschiedene Nationen werden vernichtet werden, am Ende aber wird mein Unbeflecktes Herz triumphieren. Der Heilige Vater wird mir Russland weihen, das sich bekehren wird…“ Der Papst der Vision von Fatima war der hl. Johannes Paul II., der sich, nach dem Attentat durch den Türken Ali Agca am Fatima-Tag, dem 13. Mai 1981, entschloss, den Bitten der Gottesmutter zu folgen. Auf seine Weihe Russlands und der Welt an das Unbefleckte Herz Mariens am 25. März 1984 folgte binnen Jahresfrist die Amtseinführung Michail Gorbatschows und mit ihm die Perestroika. Binnen sieben Jahren war die Sowjetunion, war der Warschauer Pakt Geschichte. Doch schon die Wahl des polnischen Papstes, sein erster Besuch in Polen, ja hier in Jasna Gora, 1979 und die Streikwelle 1980 mit der Gründung von Solidarnosc hatten die Grundlagen dazu gebildet. Der polnische Katholizismus war es, der in seiner großen Liebe und Ergebenheit zur Gottesmutter das gottlose System des atheistischen Kommunismus besiegte, diesen roten Drachen der Apokalypse. Durch Johannes Paul II. sind Fatima und Jasna Gora, Rom und Nazareth gleichermaßen eng verbunden und zu Leuchtfeuern einer marianischen Weltgeschichte geworden, wie sie die Offenbarung des Johannes bereits angedeutet hat.

In der historischen Stunde des Jahres 1917 also, vor genau hundert Jahren, als der rote Drache erwachte, aber auch die Frau, mit der Sonne bekleidet, erschien, erneuerte der Pole Maximilian Kolbe die Idee einer marianischen Ritterschaft. Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs genau 72 Jahre später (72, die Zahl der Gottesmutter! Schon das zeigt an, dass sie es war, die den Kommunismus besiegte!), auf den auch Polens Befreiung folgte, fand sie hier, im Herzen von Mariens eigenem Land, ihre Wiedergeburt. Bereit, alles in Christus zu erneuern, durch Maria, Seine Mutter. Und was schreibt uns der große polnische Heilige ins Stammbuch, was sagte Maximilian Kolbe zu den Aufgaben einer marianischen Ritterschaft heute? Ich zitiere:

 „Ritter, Militia, Kampf: das klingt alles sehr kriegerisch, denn es ist Krieg! Nicht Krieg durch Karabiner, Bomben, giftige Gase, aber doch ein echter Krieg. Welche Taktik? Vor allem das Gebet. – Wir müssen heraustreten aus der Erstarrung und der Position der Defensive. Die Freimaurerei und Freigeisterei kämpft gegen Gott und den Glauben, will aus den Menschen niedrige Tiere und die Heiligkeit zerstörende Barbaren machen – kämpfen auch wir, natürlich mit erlaubten Mitteln, nicht nur darum, uns und unsere Mitmenschen vor der Verheidnisierung zu verteidigen, sondern auch darum, dass Maria über die Herzen aller Menschen regiere, denn dann kommt zu ihnen das Königtum Christi.“

„Ist es angesichts solch mächtiger Taten der Feinde der Kirche Gottes erlaubt, tatenlos herumzustehen? Ist es erlaubt, nur zu jammern und Tränen zu vergießen? Nein! Denken wir daran, beim göttlichen Gericht werden wir Rechenschaft ablegen nicht nur darüber, was wir getan haben, sondern Gott wird auch alle jene guten Werke zählen, die wir hätten tun können, die wir aber unterlassen haben. Auf jedem von uns liegt die schwere Pflicht, auf der Schanze zu stehen und die Angriffe des Feindes mit der eigenen Brust abzuwehren. Manchmal kann man den Satz hören: Was vermag ich schon? Dort eine so starke Organisation, ein so mächtiges Kapital usw. Ein solcher hat sicherlich vergessen, was der hl. Paulus sagte: Ich vermag alles in dem, der mich stärkt.“

Wir vermögen es also, alles in Christus zu erneuern, wenn wir dies mit Maria, Seiner Mutter wagen. Der Kampf gegen die Irrtümer unserer Zeit, gegen die Gottvergessenheit unseres Kontinentes, gegen eine Verdunstung des Glaubens, gegen eine antichristliche Ideologie, die das christliche Menschenbild ersetzen will durch die wahrhaft satanische Gender-Doktrin, gegen das, was der heilige Johannes Paul II. „die Kultur des Todes“ genannt hat. Ihr, dazu sind wir aufgerufen, müssen wir eine lichtvolle Kultur des Lebens entgegensetzen und mitwirken an der Neuevangelisierung Europas, bevor es ganz in die Hände der Gottlosen, der Freimaurer und des Islam fällt. Das geht nur, wenn wir die Ideale des christlichen Rittertums überzeugend vorleben, wenn wir sie glaubhaft in die Gesellschaft, in unser Umfeld tragen. Aber wir dürfen auch nicht vergessen, dass Maria selbst uns die mächtigste Waffe in die Hand gegeben hat: Das gemeinsame Gebet und die bedingungslose Liebe zu ihrem Sohn. Mit ihnen allein können wir diesen geistlichen Kampf um unsere Heimat, ja um unseren Kontinent gewinnen. Instaurare omnia in Christo, cum Maria matre eius!