Michael Hesemann, Historiker und Autor
Offizielle Homepage

Reliquienforschung



Michael Hesemann in der Camara Santa, der Reliquienkammer der Kathedrale von Oviedo

Seit 1994 befasse ich mich mit der Geschichte, Verehrung, Erforschung und Verifizierung (oder Falsifizierung) christlicher Reliquien. Ich halte die Reliquienverehrung für einen wichtigen Aspekt unseres Glaubens, denn Reliquien machen das Übernatürliche fassbar. Sie verankern das Heilsgeschehen in der physischen Realität. Wir alle ähneln doch dem "ungläubigen" Thomas, können oft auch erst glauben, wenn wir "den Finger in seine Wunden" gelegt haben. Meine Hauptaufmerksamkeit gilt dabei den Herrenreliquien und unter diesen widerum den Reliquien der Passion, die ich als "stumme Zeugen von Golgotha" bezeichnet habe. Sie alle führten mich letztendlich zur "Mutter aller Reliquien", dem Turiner Grabtuch.

Meine Forschungen dienen der Kirche.
  • Meine Untersuchung des "titulus Crucis" fand mit Genehmigung des vatikanischen Staatssekretariats und der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften statt, mein Bericht wurde zuerst Papst Johannes Paul II. überreicht, bevor ich meine Ergebnisse ein halbes Jahr später an der päpstlichen Lateran-Universität der Fachwelt und ein weiteres halbes Jahr später in Buchform der Öffentlichkeit vorstellte. Bestätigt wurden sie durch die Studien von Prof. Carsten Peter Thiede (+), der an den Universitäten von Basel und Beer Sheva/Israel lehrte, und durch die Dissertation von Frau Dr. Maria-Luisa Rigato an der päpstlichen Universität Gregoriana in Rom.
  • Für das Erzbistum Valencia verfasste ich einen Bericht über den Santo Caliz, dessen Verehrung Auslöser für den Gralsmythos war, und sprach auf einer Fachkonferenz an der katholischen Universität Valencia.
  • Für den Souveränen Malteserorden, das Erzbistum Köln und die Legionäre Christi stellte ich 2012/3 eine Ausstellung über das Grabtuch zusammen, die im Juni 2013 auf dem Eucharistischen Kongress von S.Em. Joachim Kardinal Meisner eröffnet wurde (siehe unten).
2010 wurde ich konsultiert, als man in Bulgarien angebliche Reliquien Johannes des Täufers ausgrub. Meine Einschätzung, basierend auf meiner Datierung des Reliquiars (5. Jh.) und seiner Herkunftsbestimmung (Palästina), die darauf hindeuteten, dass die Reliquien nach dem Fund des Leichnams im 5. Jh. bei Nablus u.a. auch nach Bulgarien gebracht wurden, fand später ihre Bestätigung durch eine naturwissenschaftliche Untersuchung an der Universität Oxford.

http://online.wsj.com/news/articles/SB10001424052748704216804575423673016971944
http://www.novinite.com/view_news.php?id=119500
http://www.ox.ac.uk/media/news_stories/2012/120615.html
  • Ich berate auch das "Studienzentrum für christliche Artefakte und Reliquien" an der Universität Woronesch und das neugegründete "Zentrum zur Untersuchung christlicher Heiligtümer" in Moskau, das dem Patriarchat der Russisch-Orthodoxen Kirche untersteht.
http://www.prlib.ru/en-us/news/Pages/Item.aspx?itemid=6044

In der Absicht, sie vor einer Profanisierung oder weiterem Mißbrauch zu schützen, habe ich seit 2000 Tausende Reliquien vom Antiquitätenmarkt "weggekauft" sowie aus diversen Nachlässen erworben, um sie katholischen, russisch-orthodoxen, serbisch-orthodoxen und koptischen Geistlichen, Gläubigen, Kirchen und Klöstern (gegen Erstattung meiner Unkosten) zukommen zu lassen.


Michael Hesemann mit Dr. Flury-Lemberg, der Restauratorin des Turiner Grabtuchs, und Grabtuchforscher Dr. Dietl auf der Grabtuch-Konferenz der Universidad San Pablo CEU in Madrid im Mai 2009


Als Referent nahm ich an den folgenden Fachkonferenzen teil:

1999, 6.-8. Mai: Rom, Lateranuniversität - "Von der Passion zur Auferstehung: 2000 Jahre des stummen Zeugnisses".
2000, 27.-29. August: Orvieto, Italien - organisiert von der päpstlichen Universität LUMSA - "Sindone 2000" 
2000, 10.-12. November: Argenteuil - Symposium über die hl. Tunica von Argenteuil und andere Passionsreliquien
2001, 25.-28. Oktober: Dallas, Texas - "2nd International Shroud Conference" 
2002, 25.-28. April: Paris - "Symposium Scientifique International du CIELT" 

2008, 7.-9. November: Katholische Universität Valencia - 1. Internationaler Kongress über den Santo Caliz
2009, 1.-3. Mai: Madrid, Universidad San Pablo CEU - Kongress über das Grabtuch von Turin und das Sudarium von Oviedo
2013 15.-17. März: Prüm - "Christusreliquien im christlichen Europa"


Als Fachmann für christliche Reliquien wurde ich von diversen TV-Sendern konsultiert, darunter
 Datei:ORF logo.svg