Michael Hesemann, Historiker und Autor
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Neutestamentliche Archäologie



Michael Hesemann (links) und Yuliya Tkachova (sitzend) nahmen im Sommer 2011 an den Ausgrabungen von Magdala/Galiläa teil, die unter Leitung der Archäologin Dr. Marcela Zapata von der Universidad Anauac/Mexiko standen.

Seit meiner Kindheit gehört meine Leidenschaft der Archäologie. Schon mit 13 Jahren nahm ich in meiner Heimatstadt Neuss als freiwilliger Helfer an Ausgrabungen auf dem Münsterplatz statt, die unter Leitung des Landesarchäologen Dr. Heinrich Härke (heute Universität Tübingen) standen. 

Besonders faszinierte mich dabei die Archäologie auf den Spuren des Neuen Testamentes, die Erforschung jener Stätten, an denen Jesus und seine Jünger und Apostel gewirkt haben. Sogar eine neue Literaturgattung hob ich aus der Taufe, die der "archäologischen Biografie"; sie stellt da, was die Arechäologie über die jeweilige Person in Erfahrung bringen konnte, ob sie in der Lage war, Details aus den Evangelien, der Apostelgeschichte oder auch den Apostel- und Marienlegenden zu verifizieren oder zu falsifizieren:
  • In "Der erste Papst" berichtete ich, zusammen mit einer Augenzeugin, Frau Prof. Dr. Eva-Maria Jung-Inglessis, erstmals über die Entdeckung des Petrusgrabes unter der vatikanischen Basilika, das damals gerade erst für Besucher zugänglich gemacht wurde.
  • In "Paulus von Tarsus" zeige ich Spuren des apostolischen Wirkens auf, stelle dar, was Archäologen über die Stätten der Apostelgeschichte in Erfahrung gebracht haben. Anhand der frühesten Paulus-Portraits, die in einer Höhle bei Ephesus und in den römischen Katakomben entdeckt wurden, lasse ich vom LKA Düsseldorf ein Phantombild des Völkerapostels erstellen, das auf den verblüffenden Parallelen seiner Ikonographie basiert. Vor allem aber schildert das Buch, für das ich mit dem Vatikan-Archäologen Prof. Dr. Giorgio Filippi zusammengearbeitet habe, die Entdeckung des Paulus-Sarkophages unter der Basilika St. Paul vor den Mauern - und der Gebeine des Apostels, die erst ein Jahr nach Erscheinen des Buches von Papst Benedikt XVI. bekanntgegeben worden war. Als ganz besondere "Sensation" erwies sich der Fund eines römischen Ankers vor der Küste Maltas, der aller Wahrscheinlichkeit nach vom Schiff des Völkerapostels stammt.
  • "Jesus von Nazareth" stellt auf dem neuesten Stand (eine aktualisierte Neuauflage erschien im Herbst 2013) die neutestamentliche Forschung im Heiligen Land dar, samt ihrer spektakulären Entdeckungen - vom "Jesus-Boot" von Ginnosar bis zum Petrus-Haus in Kapharnaum, vom historischen Kana bis zur Synagoge von Magdala.
  • "Maria von Nazareth" verankert erstmals die "legendäre" Gestalt der Gottesmutter in Geschichte und Archäologie. 
Neben jahrelangen Recherchen für diese Bücher habe ich auch selbst vor Ort geforscht:


In der Salina-Bucht der Insel Malta tauchten Yuliya und Mark Gatt nach Spuren des Schiffbruchs, den der Völkerapostel vor 1950 Jahren erlitt.
  •  Auf (und vor) Malta suchte ich zusammen mit Yuliya und Mark Gatt nach der Stelle, an der das Schiff des hl. Paulus Schiffbruch erlitt. Über den Fund des Ankers informierte ich in einer Audienz Papst Benedikt XVI., der ihn daraufhin bei seinem Besuch auf der Insel im April 2010 persönlich in Augenschein nahm.
Mehr über den Anker und meine Paulusforschung auf meiner anderen website: http://www.paulusjahr.info/2.html !
 
  • In Nazareth untersuchte ich ein antikes Badehaus und ließ es mit der TL-Methode datieren - es erwies sich als byzantinisches Pilgerbad. Die Datierung erfolgte in Mannheim am Curt Engelhorn Zentrum für Archäometrie bei Prof. Ernst Pernicka, der 2013 mit dem "Advanced Grant" des Europäischen Forschungsrates ausgezeichnet worden ist. 

  • In Magdala nahm ich an den Ausgrabungen der antiken Stadt aus der Zeit Jesu teil. Auf Einladung der Grabungsleiterin, Prof. Dr. Marcela Zapata, schrieb ich einen Beitrag, der in der wissenschaftlichen Erstveröffentlichung der Grabungsergebnisse publiziert wurde.

El Proyecto Arqueológico Magdala. Interpretaciones preliminares bajo una perspectiva interdisciplinar.pdf
  •  Zudem untersuchte und verifizierte ich das historische Kana der Hochzeit, das nicht in Kafr Kenna lag, sondern auf dem Khirbet Kana-Hügel.